Unsere Buchempfehlungen

 Diese feministischen Bücher wurden im Rahmen der Veranstaltungen “Lesen für FEM.A” vorgestellt und werden von FEM.A empfohlen:

 

Gertraud Klemm

Einzeller

Wem gehört der Feminismus? Auf der Suche nach Frauensolidarität seziert Gertraud Klemm in ihrem neuen Roman das, was vom Feminismus übriggeblieben ist. Solange wir uns wie Einzeller gebärden, wird das nie etwas mit der Geschlechtergerechtigkeit.

In Simone Hebenstreits neuer WG versammeln sich fünf Frauen aus verschiedenen Generationen, mit verschiedenen Ansichten. Was sie eint, ist ihr Widerstand gegen den drohenden Rechtsruck. Wahlen stehen an, und diesmal werden Herdprämien, Müttergeld und Abtreibungsverbote versprochen. In einem Reality- TV-Format diskutieren die Frauen öffentlich ihre Positionen, und bald zeigen sich die Bruchlinien zwischen ihnen und ihren feministischen Vorstellungen von Religion, Gender-Identität und Sexarbeit: Während sie einander vor laufender Kamera zerfleischen, nimmt die politische Wende ihren Lauf.

Simone Hirth

Malus

Der Apfel, die Schlange, die Erkenntnis, die Schuld, die Vertreibung, das Leben danach. Was, wenn Eva heute leben wurde und sich aus der gewaltvollen Beziehung mit Adam befreien konnte? Die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hatte?

Die Autorin Simone Hirth nimmt das biblische erste Menschenpaar als Ausgangspunkt fur eine Parabel, die unversehens in der Gegenwart landet – toxische Mannlichkeit, Arbeits­ losigkeit und Scheidungsprozess inklusive. Sie rechnet gnadenlos ab mit dem patriarchalen Erbe unserer Gesellschaft und offnet die Tur zu einem anderen Lebensentwurf.

Anne Dittmann

solo, selbst & ständig

Was Alleinerziehende wirklich brauchen
Ein Wut- und Mutmachbuch

Die meinungsstarke Journalistin und Autorin Anne Dittmann ist eine der bekanntesten und engagiertesten Stimmen für den großen Themenkomplex »Allein- und Getrennterziehend«. Ihr Buch bietet allen Müttern Halt, Trost und Empathie sowie erste Orientierung in einer neuen Lebensphase. Es liefert konkrete Tipps und Bestärkung, aber auch die richtigen Ventile für Frust und Ängste: Als Wut- und Mutmachbuch holt es Betroffene genau da ab, wo sie während oder nach einer Trennung stehen: mit all ihren Unsicherheiten und Gefühlen – und den mit einer Trennung einhergehenden Vorurteilen und Benachteiligungen in unserer Gesellschaft. Unterschwelligen wie offensichtlichen Stigmatisierungen und Belastungen setzt Anne Dittmann eine positive und selbstbewusste Haltung entgegen. Ihre persönlichen Erfahrungen rund um die eigene Trennung vom Vater ihres (damals einjährigen) Kindes und die Erfahrungsberichte ihrer Community liefern den Rahmen für diese einfühlsame, zugänglich erzählte und zugleich sehr kenntnis- und faktenreiche Begleitung in Buchform.

Sonja Maria Howard, Jessica Reitzig

Im Zweifel gegen das Kind

Kinderschutz-Expertin Sonja Maria Howard und die Journalistin Jessica Reitzig beleuchten in ihrem Buch „Im Zweifel gegen das Kind“, wie Familiengerichte, Jugendämter und Polizei in Deutschland die Kinderrechte immer öfter mit Füßen treten. In acht Fällen dokumentieren sie diese institutionelle Gewalt. Aus unserer Beratungspraxis wissen wir, dass dies auch in Österreich genau so passiert: Kinder werden zum Beispiel per Gerichtsbeschluss von ihrer Hauptbezugsperson getrennt.

Jessica Reitzig: „Und viel zu oft zählt der Wille, den etliche der betroffenen Kinder klar äußern, dann nicht.“

Sonja Howard bringt ein Beispiel: „Ich habe hier vor mir ein Foto von einer Mutter mit einer ausgeschlagenen Zahnreihe liegen, von ihrem Ehemann zugefügt und dokumentiert in der Klinik. Das Kind sagt in der Anhörung, dass es nicht zum Vater möchte, weil es die Gewalt mitbekommen und Angst hat. Das Gericht aber überträgt das Sorgerecht auf den Vater, weil es sagt, die Mutter sei bindungsintolerant, sie würde das Kind manipulieren. In dem Moment, wo ein Richter so ein Urteil fällt, ist das staatliche Kindeswohlgefährdung.“

Christina Mundlos

Mütter klagen an

Es dürfte die Vorstellungskraft der allermeisten Menschen übersteigen, was die Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtsaktivistin Christina Mundlos aus deutschen Familiengerichten zusammengetragen hat: Frauen und Kinder, die nicht nur auf legale Weise, sondern mithilfe des juristischen Apparats selbst unter die Verfügungsgewalt gewalttätiger Ex-Männer gezwungen werden. An den haarsträubenden Fällen arbeitet Mundlos das beängstigend Systematische heraus: Sichtbar werden ein unhaltbares Abhängigkeitsgefüge zwischen Rechtsprechung, GutachterInnen und Einrichtungen der Familienhilfe sowie ein patriarchal-misogyner Hintergrund und eine fragwürdige politische Agenda. Immer wieder führt dies dazu, dass Entscheidungen zugunsten von Männern gefällt und Kindeswohl sowie Frauenrechte missachtet werden. Der Band versammelt zahlreiche Schilderungen von betroffenen Frauen sowie die Statements von Fachkräften, die Schwächen und Ungerechtigkeiten des familienrechtlichen Systems aus der eigenen Tätigkeit heraus kennen und ihre Finger in dessen zahlreiche Wunden legen. Ein Ratgeberteil für betroffene Frauen beschließt den Band.

Beatrice Frasl

Patriarchale Belastungsstörung

Geschlecht, Klasse und Psyche

Psychische Gesundheit ist politisch. In Ländern wie Deutschland und Österreich können wir uns auf eine medizinische Notversorgung verlassen. Gibt es einen Unfall, wird ein Rettungswagen gerufen, Patient*innen werden in ein Krankenhaus gebracht und schnellstmöglich versorgt. Selbstverständlich, oder? Immerhin wäre es für uns unvorstellbar, mit einem Knochenbruch wieder nach Hause geschickt zu werden, einschließlich einer Wartefrist von sechs Wochen. Bis ein Behandlungsplatz zur Verfügung steht. In etwa so gestaltet sich jedoch die Situation im Bereich der psychischen Erkrankungen. Denn: Unser Gesundheitssystem schreibt, als Teil unseres Gesellschaftssystems, Ungleichheiten fort. Sozialer und ökonomischer Background, kulturelle Rahmenbedingungen und der neoliberale Leistungsgedanke bestimmen, wer gesund ist und wer nicht, wer krank sein darf und letztendlich auch: wem Behandlungsmöglichkeiten offenstehen und wem diese verwehrt bleiben.

Anja Bachl

Weich werden

Anja Bachl ist Kunsttherapeutin, Künstlerin und freie Schriftstellerin. 2021 wurde sie gleich zweimal ausgezeichnet: Mit dem Irma-von-Troll-Borostyáni-Preis für journalistische Beiträge und dem Georg-Trakl-Förderungspreis für Lyrik. Anja Bachls Sprache ist intensiv, plastisch, direkt. „weich werden“ ist ihr erster Gedichtband und das Debüt der Autorin.

Gertraud Klemm

Hippocampus

Helene Schulze, vergessene Autorin der feministischen Avantgarde, ist tot. Jetzt wird sie als Kandidatin für den Deutschen Buchpreis gehandelt. Ihre Freundin Elvira Katzenschlager soll den Nachlass sortieren und findet sich unversehens in einer Marketingmaschinerie voll Gier, Neid und Sensationsgeilheit wieder. Empört bricht sie ein großes Nachruf-Interview ab und begibt sich mit dem wesentlich jüngeren Kameramann Adrian auf einen Roadtrip durch Österreich, um die verzerrte Biografie ihrer Freundin richtigzustellen. Was als origineller Rachefeldzug beginnt, wird immer mehr zum Kreuzzug gegen Bigotterie und Sexismus. Sie verkleiden Heldenstatuen, demontieren Bildstöcke und stören Preisverleihungen. Immer atemloser, immer krimineller werden die Regelbrüche der beiden auf ihrem Weg nach Neapel, wo die letzte Aktion geplant ist.

Gertraud Klemm legt den Finger dorthin, wo es wehtut. Am Beispiel der Literaturbranche zeigt sie, wie es um die gleichberechtigte Wahrnehmung von Frauen tatsächlich steht;und dass es mehr Rebellion und Mut braucht, um wirklich etwas zu verändern.

 

Alle Bücher, die wir vorstellen, können einfach über die  Buchhandlung Ober St. Veit  – entweder online oder telefonisch – bestellt werden. Ein Besuch der Buchhandlung lohnt sich aber auch, dort wirst du kompetent vor Ort beraten.

 

Ist das schon Gewalt?

Mit dem Handbuch “Ist das schon Gewalt?” liefert die Beratungsstelle Frauen* beraten Frauen* eine breitgefächerte Gewaltdefinition, analysiert Gewalt als strukturelles Problem, das weit über die individuelle Paarbeziehung hinausgeht, und zeigt Handlungsmöglichkeiten für Betroffene auf.

Ist das schon digitale Gewalt?

Das Handbuch “Ist das schon digitale Gewalt? Gewalt erkennen und verändern” des Vereins Frauen* beraten Frauen* gibt Überblick über gewaltvolle Dynamiken im digitalen Raum und liefert konkrete Interventions- und Handlungsstrategien. 

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