Mütter an der Care-Front:

Alleinerzieherinnen bleiben auf der Care Arbeit und den Kinderkosten fast zur Gänze allein sitzen!

Daten und Fakten

  • 33% der Kinder von Alleinerzieherinnen sehen ihren Vater einmal im Monat oder seltener
  • 60% der Kinder von Alleinerzieherinnen sehen ihren Vater einmal alle zwei Wochen oder seltener
  • 49% der Kinder bekommen keinen Unterhalt von ihrem Vater
  • 1,75 Stunden leisten Alleinerzieherinnen täglich mehr an Erwerbsarbeit als Mütter in Paarbeziehungen
  • 1 Stunde weniger Freizeit täglich genießen Kinder von Alleinerzieherinnen mit ihrer Mutter
  • 10% Weniger Kindesunterhalt ist jeder zusätzliche Betreuungstag eines Vaters wert.
  • 0% Mehr Kindesunterhalt ist jeder zusätzliche Betreuungstag einer Mutter wert.
  • 33% der Kinderkosten werden durch den Kindesunterhalt abgedeckt, wenn der Vater Unterhalt zahlt.

Am 1. März ist Equal Care Day. Während schon in Paarbeziehungen die meiste Care-Arbeit an Frauen hängenbleibt, leisten Alleinerzieherinnen nach der Trennung die Care Arbeit fast zur Gänze. Die Unterhaltsbefragung 2021 zeigt: Frauen sind nach der Trennung nicht nur finanziell hauptsächlich für die Kinder zuständig. Nur etwa die Hälfte der Kinder in Österreich bekommt Unterhalt vom Vater und auch dann durchschnittlich nur in Höhe eines Drittels der Kinderkosten. Der durchschnittliche Unterhalt betrug 2021 nur 304 Euro, während die durchschnittlichen Kinderkosten 2021 900 € betrugen. Eigentlich sieht das Gesetz vor, dass das betreuende Elternteil durch die Care Arbeit den Beitrag zum Unterhalt leistet, und nicht darüber hinaus auch noch die Kosten bestreiten muss. Die meisten Väter beteiligen sich nach der Trennung einfach gar nicht mehr an der Care-Arbeit!

So sehen ein Drittel der Kinder ihren Vater nur einmal im Monat bis nie. Ein weiteres Viertel der Kinder sieht den Vater gerade einmal alle zwei Wochen, doch Care-Arbeit wird hier nicht geleistet. Im Gegenteil: Die schmutzige Wäsche kommt nach dem Wochenende zurück zur Mutter, sie muss die Kontaktwochenenden so vorbereiten, dass alle Hausaufgaben und sonstigen Verpflichtungen während der Woche passieren, damit das Kind am Wochenende mit dem Vater etwas unternehmen kann. Der Mental Load bleibt also bei den Müttern der 75% der Kinder, die ihren Vater nur einmal in der Woche oder seltener sehen, zur Gänze hängen! Väter ermöglichen sich ihren Kinderwunsch am Rücken von Frauen!

Die Folgen: Mütter werden von den Vätern durch die Verweigerung der Sorgearbeit in Teilzeit gezwungen und in einen dauerhaften Erschöpfungszustand gebracht. Alleinerzieherinnen müssen trotz Burn-out weitermachen. Sie leisten täglich im Schnitt fast 2 Stunden Erwerbsarbeit mehr als Frauen in Paarbeziehungen und müssen den Haushalt in 20 Minuten weniger schaffen. Ihre Kinder haben durch die Mehrfachbelastung eine Stunde weniger Freizeit am Tag mit ihren Müttern!

Dazu kommt, dass das unterhaltspflichtige Elternteil, in der Regel der Vater, den Kindesunterhalt um 10% für jeden zusätzlichen Tag in der Woche reduzieren kann, in der er das Kind mehr als einen Tag pro Woche betreut. Und das auch dann, wenn der Unterhalt unter dem Regeldarf liegt und er ohnehin im Schnitt nur für ein Drittel der Kosten aufkommt. Vaterliebe ersetzt die Winterjacke nicht! Übrigens: Kümmert sich der Vater gar nicht mehr oder weniger als einen Tag pro Woche und in den Ferien, muss er keinen Aufschlag zahlen. Der Tenor: Man kann ihn ja nicht zwingen. Mütter aber schon?!?

Wir fordern daher:

  • Finanzielle Abgeltung der Care Arbeit – sie ist die Basis des Generationenvertrags!
  • Pensionsbeiträge in Höhe des Einkommens ganzjährig vollzeitbeschäftigter Männer und zwar in voller Höhe bis zum Schuleintritt, danach degressiv bis zur Volljährigkeit des jüngsten Kindes! Das fordern wir zusätzlich zu unserer Erwerbsarbeit! Ohne unsere Arbeit gibt es keinen Generationenvertrag!
  • Die Einführung der Unterhaltsgarantie, damit Alleinerzieherinnen die Care Arbeit wenigstens auslagern können!
  • Höhere Väterbeteiligung mit Übernahme von Care-Arbeit und Mental Load! Steht allerdings Gewalt des Vaters gegen die Mutter oder Kind*er im Raum, darf der Vater KEIN Kontaktrecht und KEINE geteilte Obsorge bekommen oder behalten. Wir fordern die sofortige Einhaltung der ratifizierten Istanbulkonvention und ihre Implementierung in alle neuen Gesetze!
  • Keine Reduktion des Kindesunterhalts bei höherer Väterbeteiligung – Kinder brauchen weiterhin Kleidung, Nachmittagsbetreuung und Schulbedarf!

Weiterführende Links:

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