Muttertag: ein feministischer Kampftag!

Auch wenn es in vielen frühen Kulturen eine Art Muttertag gab (z.B. der Kybele oder Rhea Kult) an dem vor allem die Fruchtbarkeit verehrt wurde, so haben wir in Österreich den Brauch des Muttertags in der Form, wie wir ihn heute feiern, aus den USA übernommen. Dort entstand er allerdings aus einer Frauenbewegung, die für Frauenrechte, Frieden und Mutterschaft kämpfte. Insbesondere Julia Ward Howe, Suffragette und Menschenrechtsaktivistin, hat die Anfänge des Muttertags geprägt. Sie wollte durch die Solidarität von Müttern Frieden erkämpfen. Als ihr Mann starb, war Julia Ward Howe’s jüngstes von sechs Kindern übrigens 17 Jahre alt – auch sie war also Alleinerzieherin. Ihren feministischen Kampf verstärkte sie nach dem Tod ihres Mannes, der sich lange gegen ihren Aktivismus gestellt hat.

Zum anerkannten Gedenktag wurde der Muttertag in den USA erst auf Betreiben von Anna Marie Jarvis, deren Mutter schon für einen „Mütter-Freundschaftstag“ gekämpft hatte. Nach der offiziellen Anerkennung 1914 war Anna Marie Jarvis schon 1920 sehr verärgert über die Kommerzialisierung des Muttertags und setzte sich später sogar für ein Verbot des Gedenktags ein. Sie musste für eine Störaktion des Muttertags sogar ins Gefängnis und bereute bis zu ihrem Tod, diesen Gedenktag ins Leben gerufen zu haben. Anna Marie Jarvis selbst wurde übrigens nie Mutter, ihre Motivation rührte aus der Liebe zu ihrer eigenen Mutter.

Wir möchten den heutigen Tag als nicht-kommerziellen Kampftag und Tag der Solidarität unter und mit Müttern feiern. Wir tragen die Fackel weiter und kämpfen gemeinsam für Brot und für Rosen! Für eine positive Mutterschaft abseits von Genderstereotypen, für glückliche Mütter und glückliche Kinder!

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