7. Juli 2024 | Theater im Park

Michael Köhlmeier & Alice Schwarzer

Philosophie unter Platanen – Heilserwartungen

Michael Köhlmeier spricht mit Alice Schwarzer über Heilserwartungen

Nach der Vorstellung im Theater im Park hatten wir die Möglichkeit mit Alice Schwarzer in Kontakt zu treten. In der aktuellen Ausgabe der EMMA findet sich ein Foto des Schreitages des Österreichischen Frauentages nach dem schwarzen Freitag, an dem fünf Frauen getötet wurden! Dafür gab es eine Widmung und die ehrenvolle Bezeichnung feministisches Kollektiv von der Ikone der Frauenbewegung! Thx, Alice Schwarzer!

Sehr geehrte Frau Schwarzer,
vielen Dank für das wundervolle Gespräch mit Michael Köhlmeier, Ihre ermunternde Signatur und das Foto mit unserem „feministischen Kollektiv“. Denn ja, das sind wir tatsächlich und wir heften uns demnächst einen Orden mit Ihrer Zuschreibung an unsere Brüste.

Die Frau, die seit vielen Jahren alles zusammenhält, ist Maria Rösslhummer (Erste von rechts), Gewaltschutzexpertin und jahrelange Chefin der autonomen österreichischen Frauenhäuser (AÖF). Für das Aufzählen all ihrer Initiativen reichen 10 Finger nicht, u.a. Wave (women against violence europe) und das Nachbarschaftsprojekt Stop-Partnergewalt. Seit kurzem ist sie in Pension und legt gerade so richtig los.

Neben ihr im roten Kleid steht eine Dirigentin. Ich lernte sie heute selbst erst kennen und bemühe mich gerade darum, ihren Namen zu erfahren.

Neben ihr steht Klaudia Frieben, die Chefin aller Frauenorganisationen Österreichs (Österreichischer Frauenring). Und ja, sie lacht am Foto, obwohl sie permanent mit der Regierung und dem Parlament zu tun hat – beide seit der fatalen Regierung der Konservativen mit den Rechtsextremen (2017-19) schnurstracks Richtung Orban unterwegs. Mit einer Frauenministerin als Erfüllungsgehilfin.

Ich war die erste politische Aktivistin für Alleinerzieherinnen in Österreich, wachte mit dem Thema eines Tages als Chefin einer Parlamentspartei auf und gründete nach der Spitzenpolitik den Verein „Thanks Day – World Day for Single Parent Families & Friends“. Als ich am 14. Mai 2024 Alleinerzieherinnen und ihren Kindern erstmals den roten Teppich ausrollte, waren neben Frau Rösslhumer und Frau Frieben auch Andrea Czak (links von Ihnen) am Podium.

Andrea Czak gründete 2019 den Verein „Fem.a – Feministische Alleinerzieherinnen“ und ist derzeit die wichtigste Anlaufstelle und laute Stimme für deren Schmerzpunkte und Belange.

Karina Pfolz ist unsere Heldin. Sie war jahrelang die einzige Überlebende in Österreich, die in der Öffentlichkeit über ihre gewaltsame Ehe schrieb und sprach. Dann machte sie im Literaturbetrieb Karriere, gründete einen eigenen Verlag (Karina Verlag) und schreibt gefühlt täglich ein Buch.

Was uns auszeichnet? Jahrelange Seilschaft, Freundschaft, gemeinsame Wut auf den frauenrechtlichen Backlash, unzählige Demos, TV-Auftritte, Publikationen, gemeinsame Projekte, politische Arbeit und Podiumsdiskussionen. Mal geht es der Einen gut, mal der Anderen. Wir werden abwechselnd öffentlich oder in unseren jeweiligen Strukturen als Chefinnen und Pionierinnen angefeindet/bejubelt und finden immer Trost aneinander.

Nach dem Gipfeltreffen mit Ihnen gingen wir noch ausgiebig essen und trinken. Es war wunderbar. Es war ein Highlight. Sie haben ja keine Ahnung, wieviel Kraft Sie uns geben.

In großer Dankbarkeit,
Maria Stern

P.S: und jetzt drücken wir Frankreich die politischen Daumen!

Liebe Frauen,

was für ein hinreißender Brief! Und wie toll, dass ihr mir nochmal jede Einzelne beschrieben habt. So konnte ich mir jede nochmal in Ruhe anschauen.

Wenn ich so tapferen Frauen wie euch noch (mehr) Mut machen kann, will ich zufrieden sein!

Seid alle miteinander herzlich umarmt
von eurer Alice

www.emma.de
www.aliceschwarzer.de

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