
Equal Pay Day

Equal Pay Day
Equal Pay Day: Ungleichheit trifft alleinerziehende Mütter besonders hart
Heute ist #EqualPayDay, das heißt, dass Männer bereits heute den Lohn verdient haben, für den Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen. Oder anders gesagt: Frauen in Österreich schuften 2 Monate gratis. 18,4% beträgt die Differenz bei den Bruttostundenverdiensten, Österreich ist im EU-Vergleich bei den Schlusslichtern der Gleichstellung.
Frauen mit Kindern verdienen im Schnitt noch weniger pro Stunde, dieser „Motherhood Pay Gap“, der zum Beispiel durch den Karriereknick nach der Geburt entsteht, kann im weiteren Erwerbsleben nicht mehr wettgemacht werden. Die Einbußen in der Lebensverdienstsummer machen sich sogar noch in der Pension bemerkbar. Das trifft Alleinerzieher*innen besonders hart. Denn sie müssen mit ihrem Gehalt in der Regel die Familie durchbringen: die meisten Alleinerzieher*innen bekommen zu wenig oder gar keinen Kindesunterhalt. Sie leisten also nicht nur die Care-Arbeit allein, sie müssen von ihrem geringen Gehalt ihre Familie ernähren, und dafür länger arbeiten, um denselben Verdienst wie Männer zu bekommen. Deshalb lebt etwa die Hälfte der Alleinerzieher*innen in Armut oder Ausgrenzung.
Vor dem Hintergrund der geringen und sinkenden Väterbeteiligung und dem Care Gap – Frauen erledigen zwei Drittel der unbezahlten Arbeit – ist gleicher Lohn für gleiche Arbeit besonders wichtig. Diskriminierung ist eine Menschenrechtsverletzung, geschlechterspezifische Entgeltdiskriminierung ist das Ergebnis frauenfeindlicher Gesellschaftsnormen. Außerdem ist Lohndiskriminierung auch finanzielle Gewalt, besonders wenn der Stundenlohn so niedrig ist, dass die Existenz durch Arbeit nicht gesichert werden kann. Schreitet der Staat nicht regulierend gegen die schlechtere Bezahlung von Frauen ein, so trägt er Mitschuld an der Diskriminierung und finanziellen Gewalt. Dabei ist die finanzielle Unabhängigkeit einer der Grundpfeiler im Schutz gegen Partnergewalt.
Die EU hat 2023 eine „Lohntransparenzrichtlinie“ beschlossen, die für mehr Gerechtigkeit bei den Löhnen und Gehältern sorgen soll und bis 2026 umgesetzt werden muss. Sie sieht vor, dass es bei Diskriminierung beim Entgelt aufgrund des Geschlechts eine Entschädigung für Betroffene und Geldstrafen für Arbeitgeber*innen geben soll. Außerdem müssen Unternehmen die Löhne und Gehälter ihrer Mitarbeiter*innen veröffentlichen und Maßnahmen ergreifen, wenn der Gender Pay Gap im Unternehmen mehr als 5% beträgt.
FEM.A fordert zum Equal Pay Day:
👉 Die rasche Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie, denn Intransparenz schützt diejenigen, die Frauen diskriminieren und ermöglicht finanzielle Gewalt.
👉 Einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Platz in einer Kinderbildungseinrichtung für jedes Kind in Österreich ab dem 1. Lebensjahr, der es auch Alleinerzieher*innen ermöglicht, Vollzeit berufstätig zu sein.
👉 Die Bezahlung der Care-Arbeit in Form einer Care-Umlage, ähnlich dem solidarischen Prinzip unseres Pensionssystems. Die Care-Arbeit ist Grundlage des Generationenvertrags!
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Hast Du schon vorab Fragen oder kannst Du beim Webinar nicht dabei sein? Interessiert Dich ein Aspekt besonders? Dann schicke uns gerne eine E-Mail an event@verein-fema.at unter der Angabe des Namens des Webinars. Wir leiten Deine Frage an die Vortragende weiter und beantworten sie nach Möglichkeit im Webinar.