
Online-Vortrag: Macht und Kontrolle im Familienrecht

Online-Vortrag: Macht und Kontrolle im Familienrecht
Online-Vortrag mit Dr. Wolfgang Hammer am Samstag, 8. März 2025 | von 19-21 Uhr
Dr. Wolfgang Hammer hat bereits zwei Studien im Bereich der Familiengerichte in Deutschland durchgeführt. In seiner neuesten Studie beleuchtet er die tiefgreifenden Missstände in familienrechtlichen Verfahren. Dr. Hammer und sein Team haben 154 Fälle aus Medienberichten ausgewertet, darunter 19 Tötungsfälle von Müttern und Kindern im Zusammenhang mit Obsorge- und Kontaktrechtsrechtsverfahren. Die Ergebnisse sind erschütternd:
Bundesweit verwenden Jugendämter und Familiengerichte eine vorurteilsgeleitete Grundannahme gegenüber Müttern. Insbesondere das unwissenschaftliche „PAS“ (Parental Alienation Syndrome) wird unter den Begriffen „Bindungsintoleranz“ oder „Entfremdung“ angewandt, um Mütter zu diskreditieren. Die Studie deckt ein Muster der Täter-Opfer-Umkehr durch Jugendämter und an Familiengerichten auf. Die Analyse zeigt: die Interessen gewalttätiger Väter werden systematisch über den Schutz von Frauen und Kindern gestellt.
Durch die Berichte zahlreicher Mütter wissen wir: Die Situation in Österreich ist ähnlich. Dr. Hammer präsentiert die Ergebnisse seiner Forschung und diskutiert, welche Schlüsse gezogen können und welche Maßnahmen gesetzt werden sollten.
Der Vortragende:
Dr.phil. Wolfgang Hammer
Leitmotive :
- Wie human und zukunftsorientiert eine Gesellschaft/ein Staat ist, zeigt sich daran, welchen Stellenwert Kinder und Frauen und ihre Rechte haben.
- Wir müssen feststellen, dass die Rechte von Frauen und Kindern regelhaft-nachrangig sind und in allen Lebensbereichen zu Benachteiligungen führen
- Ein Wesentlicher Grund ist die Geringschätzung von Care-Arbeit .
- Patriarchalische Narrative und Netzwerke haben zudem wieder Hochkon-junktur und unwissenschaftliche Zuschreibungen zu Lasten von Frauen und Kindern behindern die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen und Kindern und gesellschaftlichen Fortschritt
- Frauen als Mütter sind besonders angreifbar und erleben insbesondere in familiengerichtlichen Verfahren durch narzistische und gewaltaffige Männer und ihre Helfer eine Täter-Opfer-Umkehr
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- Geburt : 1948 in Halle an der Saale
- Von 1967 bis 1971 Studium der Soziologie, Pädagogik und Völkerkunde an den Universitä-ten Hamburg und Köln
- Mit 25 Jahren ( 1973 ) Promotion zum Dr. phil. an der Uni Köln bei Prof. Dr. Rene’ Kö-nig/Titel der Dissertation: Untersuchungen zum Erziehungsverständnis von Grund- und Hauptschullehrern (veröffentlicht 1974 im Ernst Reinhardt Verlag Zürich, München, Basel)
- Lehraufträge an der staatlichen Fachhochschule Köln 1975 bis 1980 und an der Hochschu-le für Wirtschaft und Politik (HWP) in Hamburg 1998 – 2001
Kinder-und Jugendhilfe, Jugendpolitik, Kinder- und Jugendschutz, Kinderarmut, Kinder-rechte, Neue Steuerungsmodelle, Bildungsdebatte, Soziale Stadt, Kommunale Fach- und –Finanzsteuerung, Reform des Kinder-und Jugendhilfegesetzes, Inobhutnah-men/Fremdunterbringungen, - Von 2006 bis 2012 Ko-Koordinator und Ko-Sprecher der 16 Bundes – Länder für den Be-reich Kinder- und Jugendpolitik und Kinderschutz
- 2008 bis 2010 Vertreter der Länder im Lenkungsausschuss zum Nationalen Aktionsplan für ein kindergerechtes Deutschland (NAP) und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Gewalt des NAP im Auftrag des Bundesfamilienministeriums ( BMFSFJ )
- 2010 Mitherausgeber und Mit – Autor des Standardwerkes „Kinderschutz – Risiken erken-nen , Spannungsverhältnisse gestalten “ im Klett-Cotta Verlag
- 2011 – 2012 Vertreter der Jugendministerkonferenz beim Runden Tisch Sexueller Kindes-missbrauch
- 2011 Mitglied der Bund-Länder-Verhandlungskommission für den Vermittlungsausschuss zum Bundeskinderschutzgesetz und zum Bundesprogramm Frühe Hilfen
- seit 1.4. 2013 als freiberuflicher Soziologe tätig als Fachautor, Projektberater
Mitwirkung als Sachverständiger :
- Anhörung Sozialausschuss des Landtages Mecklenburg Vorpommern 2018
- Ver.Di – Bundesfachbereich Jugend und Soziales 2017/2018
- Institut für Jugendrecht, Organisationsentwicklung und Sozialmanagement ( IJOS ) 2018
Anhörung Deutscher Bundestag/Familienausschuss 2017 - Anhörung Petitionsausschuss des Landtags Schleswig Holstein 2019
- Seit 2017 : Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW )
Veröffentlichungen seit 2013:
- Kinderarmut – Strategien gegen die Folgen jenseits der Transfer – Leistungen 10/ 2013
- Der Koalitionsvertrag- Auswirkungen für Kinder, Jugendliche und Familien 1 / 2014
- Kinderrechte stärken – Warum Deutschland die Rechte von Kindern jetzt stärken muss
6 / 2014 - Die Soziale Stadt als Leistungsverpflichtung einer nachhaltigen Jugendpolitik 9 / 2014
- Kinder gehören niemanden außer sich selbst 3/ 2015
- Für das Recht in Freiheit erzogen werden 6/ 2015
- Warum wir eine grundsätzliche Aufarbeitung zur Weiterentwicklung von Jugendhilfe und
Kinderschutz in Deutschland brauchen 2/2016 - Soziale Reformen in der Sackgasse eine besitzstandswahrenden und technokratischen
Finanzpolitik 3/2016 - Über den Geist der Gesetze – Nachdenkliches über eine Reform, die bisher keine sein durfte 6/2016
- Die Kostenfolgen des KSJG 4/2017
- Wider die Allianz der Kleinmütigen – Für eine Politik der Generationengerechtigkeit 4/2019
- 2 Autorenbeiträge in : Staatliche Kindeswohlgefährdung 2019 / Beltz-Juventa
- Inobhutnahmen 42 Fallverläufe – Fallstudie. 11/2020
- 1 Autorenbeitrag im UtB Handbuch Kinderarmut 2020
- Inobhutnahmen Teil 2 1/2021
- 2 Studien zu Familienrecht in Deutschland 4 / 2022 und 11/2024
Mitwirkung an mehr als 100 Berichten in Printmedien, Rundfunk, Fernsehen
( u.a. ARD, ZDF, Heute, Spiegel, Stern,Focus Welt, TAZ, Süddeutsche,Emma )
Zum Nachlesen:
Macht und Kontrolle im Familienrechtlichen Verfahren in Deutschland
Blogbeitrag: Aufschrei ohne Folgen: Gewalt an Frauen und Kindern
Hast Du schon vorab Fragen oder kannst Du beim Webinar nicht dabei sein? Interessiert Dich ein Aspekt besonders? Dann schicke uns gerne eine E-Mail an event@verein-fema.at unter der Angabe des Namens des Webinars. Wir leiten Deine Frage an die Vortragende weiter und beantworten sie nach Möglichkeit im Webinar.