Hast Du schon einmal vom „Rorschach Test“ (Tintenkleckstest) gehört? Das ist ein projektives Testverfahren der psychologischen Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie. Der Test wurde vor über hundert Jahren vom Schweizer Psychiater und Psychoanalytiker Hermann Rorschach entwickeln. Er glaubte, man könne Diagnosen erstellen, indem man Menschen Tintenklecksbilder zeigt, sie bittet, diese zu interpretieren, und dann die Reaktion der untersuchten Menschen deutet. Diese Methode wurde von Beginn an kritisiert, viele bezeichnen sie als Pseudowissenschaft. Tatsächlich kennt man nichts Genaueres über die Verlässlichkeit und Messbarkeit des Verfahrens. Mehrere Studien belegen sogar, dass dieser Test oft zu falschen Ergebnissen kommt und die Ergebnisse stark von der Person beeinflusst werden, die die Ergebnisse interpretiert.
Die Empfehlungen für Sachverständigengutachten im Bereich des Familienrechts, die vom Gesundheitsministerium herausgegeben wurden, werden hier ganz deutlich:
„Klassische projektive Verfahren sind kein Gegenstand der gegenwärtigen wissenschaftlichen Psychologischen Diagnostik im deutschsprachigen Raum. Im gutachterlichen Bereich ist die klassisch-klinische Anwendung und Interpretation projektiver Tests unbrauchbar (Salzgeber, 2015).“
Trotzdem kommt der Test immer noch in familienpsychologischen Gutachten zur Anwendung. Wie das sein kann?
Der Grund ist, dass die Empfehlungen des Gesundheitsministerium rechtlich nicht verbindlich sind, denn in der Funktion der Sachverständigen unterstehen die Gutachter*innen dem Justizministerium. Dieses macht jedoch mangels Fachkenntnis den Gutachter*innen keine fachlichen Vorschriften.
Unsere Position ist klar: Es gibt gute und wissenschaftliche Testverfahren, diese sind zum Beispiel vom Leibniz-Zentrum für Psychologische Information gelistet:
Wir fordern die Verbindlichkeit der Empfehlungen für Sachverständigengutachten im Bereich des Familienrechts des Gesundheitsministeriums!
Mehr über den Rorschach-Test erfährst Du hier:
Stehst Du vor einem familiengerichtlichen Gutachten? Wir haben für Dich einen Guide verfasst, der Dir dabei helfen soll, Dich darauf vorzubereiten.
Du kannst ihn kostenlos herunterladen oder auch bestellen: https://verein-fema.at/unsere-services/
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