Sozialpolitischer Kontext von Dis- und Re-Empowerment
Autorin: Iris Kaloo- Müller (Masterarbeit)
Das zentrale Forschungsinteresse der vorliegenden Arbeit widmet sich den systemischen Wechselbeziehungen individueller und gesellschaftspolitischer Bedingtheiten, die zu einer Zuspitzung, als auch Minderung der Belastungsfaktoren alleinerziehender Lebensrealitäten führen, aber auch zu mehr Gestaltungsmöglichkeit, Chancengleichheit und Resilienz beitragen. Dabei werden Sicherheitsnetze in Trennungssituationen und gesellschaftspolitische Veränderungsprozesse aus Sicht der Betroffenen und auch Expert:innen erhoben.
Die Analyse fokussiert aus einer marxistischen und queerfeministischen Perspektive auf sozial- und wirtschaftspolitische androzentrische Gesellschaftsstrukturen, hierarchische Geschlechterordnungen, historische und gegenwärtige Bedeutungen traditioneller Familien und Rollenbilder in Hinblick auf männliche Vormachtstellungen, sowie auf feministische emanzipations- und frauenpolitische Initiativen und deren Bemühungen um politische Partizipation.
Den lebensweltlichen Bedingungen alleinerziehender Mütter aus 13 fokuszentrierten Interviews und zwei Onlinediskussionen interdisziplinärer Expertinnen des österreichischen Frauenrings gemeinsam mit dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF), Femme Fiscale / Mehr für Care! und dem Verein FEM.A aus den Bereichen Gewaltschutz, Frauenberatung, Wirtschaft, Familienrecht und Politik zur frauenpolitischen Budgetsituation und dem österreichischen Familienrecht, liegen die zwei antagonistischen Kernkategorien
„Dis-Empowerment“ und „Empowerment“ sowie die Schlüsselkategorie „Sozioökonomisches Kapital“ als determinierende Basis zugrunde. Diese wurden über ein qualitatives Auswertungsverfahren in Anlehnung an die reflexive Grounded Theory Methodologie erhoben.
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