Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut

Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut

Österreich zählt zu den reichsten Ländern der Welt, dennoch ist es bei der Armut von Alleinerzieher*innen und ihren Kindern eines der Schlusslichter: 41% der Alleinerzieher*innen sind von Armut betroffen. Nur in fünf anderen Ländern der EU sind Alleinerzieher*innen ähnlich stark von Armut betroffen wie in Österreich. Die Hälfte der Alleinerzieher*innen und ihrer Kinder lebt in Armut oder Ausgrenzung.

Darum sind österreichische Alleinerzieher*innen von Armut betroffen:

  1. Die Kindesväter können oder wollen keinen Kindesunterhalt zahlen: Nur die Hälfte der Kinder bekommt Unterhalt vom Vater. Alleinerzieher*innen und ihre Kinder müssen von nur einem Gehalt leben.
  2. Väter die Kindesunterhalt zahlen, bezahlen viel zu wenig: Nur etwa ein Drittel der Kinderkosten sind durch Unterhaltszahlungen gedeckt.
  3. Es gibt keine Untergrenze beim Unterhalt: Obwohl es eine Höchstgrenze gibt, sind nach unten die Tore offen. Manche Kinder bekommen monatlich nur 20 Euro von ihrem Vater.
  4. Durch die Rechtsprechung wurden Anreize geschaffen, den Kindesunterhalt zu verringern: ein Kind bekommt gleich 10% weniger Unterhalt, wenn es mindestens 2 Tage pro Woche vom Unterhaltspflichtigen betreut wird. Die laufenden Kosten muss allerdings weiter der betreuende Elternteil zahlen, dann aber aus der eigenen Tasche wie die Kinderbetreuung, Projekttage, den Schulbedarf, etc.
  5. Nur 10% der Kinder von Alleinerzieher*innen bekommen den Unterhaltsvorschuss, 36% bekommen gar keine Zahlungen. Das liegt daran, dass der Unterhaltsvorschuss an viele Bedingungen geknüpft ist, wie etwa, dass der Staat sich das Geld vom Unterhaltspflichtigen auch zurückholen kann.
  6. Mütter werden dafür verantwortlich gemacht, den Kindesunterhalt für ihre Kinder einzuklagen. Immer wieder werden die Mütter von den Kindesvätern bedroht, wenn sie den Kindesunterhalt von ihnen einfordern wollen. Manche Väter drohen dann mit Kontaktabbruch zu den Kindern, andere sogar, der Mutter „die Kinder wegzunehmen“.
  7. Die Kinderkosten sind laut Kinderkostenanalyse bei Alleinerzieher*innen fast doppelt so hoch wie bei Paarfamilien. Das ist logisch, denn sie benötigen den gleich großen Wohnraum, obwohl sie nun Miete, Heizung und Strom von einem Gehalt bestreiten müssen.
  8. Alleinerzieher*innen bekommen oft einen geringen Stundenlohn: Sie sind vom Gender Pay Gap und vom Motherhood Pay Gap betroffen. Außerdem sind sie mehr als Eltern in Paarfamilien auf günstige Kinderbetreuung angewiesen, wodurch sie in ihrer Jobwahl eingschränkt sind.

Was es braucht, um die Armut von Alleinerzieher*innen zu beseitigen:

  • Eine staatliche Unterhaltsgarantie in Höhe der Kinderkosten
  • Ein Unterhaltsgesetz, das das Kindeswohl vor die Schonung der Vätervermögen stellt
  • Flächendeckende, kostenlose und ganztägige Kinderbetreuung

FEM.A will die Kinderarmut in Österreich beenden: Unterzeichne jetzt unsere Petition für die Unterhaltsgarantie und teil sie in Deinem Freundeskreis!

https://mein.aufstehn.at/petitions/kinderarmut-beenden-unterhaltsgarantie-jetzt

Hast Du schon vorab Fragen oder kannst Du beim Webinar nicht dabei sein? Interessiert Dich ein Aspekt besonders? Dann schicke uns gerne eine E-Mail an event@verein-fema.at unter der Angabe des Namens des Webinars. Wir leiten Deine Frage an die Vortragende weiter und beantworten sie nach Möglichkeit im Webinar.

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